Kryptowährungen – Geld verdienen mit Ethereum, Bitcoins & Co. – Teil 4
Was ist nun besser, Minenbesitzer sein oder fliegender Händler? Ist es auch diesmal besser Warren Buffets Einstellung zu folgen und lieber die Goldmine an Stelle des Goldes zu kaufen? Im vierten Teil der Serie steht die eben diese Frage im Fokus.
Trading vs. Cloudmining
Wie einfach wäre es doch, wenn es auch hier eine einfache Antwort auf die Frage geben würde. Sollte man sich nun tatsächlich trotz aller Risiken für den Markt der Kryptowährungen entschieden haben sprechen verschiedene Gründe dafür als Trader aufzutreten, als auch für das Dasein als Miner. Natürlich ist klar, dass dies keine entweder / oder Entscheidung ist. Schließlich kann man auch beide Varianten für sich nutzen. Schauen wir uns die Gründe also mal an:
Für den reinen Handel spricht vor allem die große Flexibilität. Eingesetztes Kapital ist nicht lange gebunden, wodurch auf etwaige Wertverluste schnell reagiert werden kann. Die große Volatilität ist sowohl Feind, als auch Freund zugleich. Vor allem muss jeder für sich selber entscheiden, wie aktiv er wirklich traden möchte. Je nach dem eingesetzten Zeitaufwand können kleinste Wertveränderungen durchgehandelt, als auch langfristige Positionen eröffnet werden. Die Volatilität macht diesen florierenden Handel überhaupt erst möglich.
Ob sich Kryptowährungen auch für lange Spekulationen eignen ist schwer zu sagen. Schaut man sich die Vergangenheit an kann man diese Frage natürlich nur mit „ja“ beantworten, da die Kursentwicklungen wirklich enorm waren. Insbesondere Vorreiter der Bitcoinbewegung haben in den Anfängen große Mengen an Bitcoins akquirieren und mit diesen enorme Vermögen anhäufen können.
Mit Flexibilität gegen die Unsicherheit
Andererseits ist die vergangene Entwicklung auch keine Garantie für eine positive zukünftige Entwicklung. Auf welcher Grundlage sich die aktuellen Preise vor allem im Jahr 2017 so extrem verändert haben, lässt sich nur schwer differenziert betrachten. Häufig ist von Blasenbildung die Rede, jedoch existieren auch durchaus sehr reale Kurstreiber, wie die steigende Akzeptanz und Verwendbarkeit der Kryptowährungen.
Insbesondere diese große Unsicherheit über die Wertbeständigkeit von Kryptowährungen könnte für das Trading sprechen, da hier keine Verträge eingegangen werden oder Geldbeträge erst in Grafikkarten und Mining Rigs gebunden werden.
Die tatsächlichen Gewinne hängen dann vor allem vom Erfolg der Spekulationen und der Höhe des eingesetzten Kapitals ab.
Wenn Trading so positiv ist, warum sollte ich dann minen?
Sicherlich gibt es hier durchaus eine sehr idealistische Argumentation dafür sich an der Blockchain beteiligen zu wollen, doch dies ist nicht der Tenor dieses Blogs (auch wenn ich jedem empfehle sich mit dem Konzept der Kryptowährungen zumindest etwas auseinander zu setzen).
Im Gegensatz zum Trading ist man beim Mining definitiv unflexibler. Sicherlich kann man im Idealfall auch den regulären Computer für das Mining benutzen. Hiergegen sprechen jedoch die bereits in Teil 2 genannten Nachteile. Zu Anfang des Miningprozesses steht also in der Regel immer eine Investition in Hardware wie Grafikkarten, Mining Rigs oder aber in einen Vertrag bei einem Cloudmininganbieter. Das Geld hierfür ist erstmal weg und ihr müsst einige Zeit minen, bevor sich die Anfangsinvestition amortisiert. Sollte sich in der Zwischenzeit etwas grundlegend am Miningprozess ändern oder der Wechselkurs komplett und dauerhaft in den Keller stürzen, besteht die Möglichkeit, dass ihr eure Investition vollständig umsonst war. Gut ist es, also, wenn man sich bereits vorher einen Plan B überlegt. Dieser könnte es zum Beispiel sein die Hardware zu verkaufen oder eine andere Währung zu minen. Im Fall der Cloudmininganbieter wäre es gut, wenn ihr auch dort die Möglichkeit habt eure Rechenpower zum Minen einer anderen Währung einzusetzen.
Passives Einkommen generieren
Für das Mining spricht vor allem die Tatsache, dass man sich eine Mine anschafft, die anschließend passiv betrieben werden kann. Insbesondere beim Cloudmining tätige ich eine Investition und habe je nach Anbieter nicht einmal laufende Kosten oder Wärmeentwicklung in meiner Wohnung. Ich pachte quasi eine Goldmine und lasse über die Laufzeit des Vertrags nach Gold schürfen. Jeden Tag gehen ein paar Cent oder Euro in Coinform in meiner Wallet ein ohne, dass ich etwas dafür tun muss. Um nun ernsthaft Trading und Mining vergleichen zu können müssen wir jedoch folgendes bedenken:
Schließe ich einen Miningvertrag über ein Jahr ab, hätte ich im selben Augenblick auch einfach Coins der Währung erwerben können. Entsprechend empfiehlt es sich „die Mine“ ebenfalls als eine Investition in Coins zu betrachten, um einen tatsächlichen Vergleich ziehen zu können. Da dies auf den ersten Augenblick für den einen oder anderen Merkwürdig klingt habe ich folgendes Beispiel dazu:
Trading:
Im Jahr 2016 kaufe ich für 100 € eine Goldmünze, die ich anschließend ein Jahr liegen lasse. Hat sich der Wechselkurs zum Euro nicht verändert, habe ich weder einen Gewinn noch einen Verlust erlitten.
Mining:
Im Jahr 2016 kaufe ich für 100 € eine Goldmünze, die ich anschließend als Pacht für eine Goldmine bezahle. Ich besitze zu diesem Zeitpunkt keine Goldmünzen mehr, sondern nur die Möglichkeit Gold zu suchen. Finde ich innerhalb eines Jahres genügend Gold, um eine halbe Goldmünze herzustellen, habe ich weniger Goldmünzen, als derjenige, der sich nur eine Goldmünze gekauft hat. Ist der Wechselkurs für Goldmünzen bei 100 € geblieben, ist die halbe Goldmünze lediglich 50 € wert.
Finde ich jedoch genügend Gold, um mehr als eine Goldmünze herzustellen, habe ich bei einem gleichbleibenden Kurs einen Gewinn erwirtschaftet.
Potenzielle Szenarien
Nachfolgend sind nochmal einige Grundszenarien am Beispiel Ethereum als kleines Gedankenspiel aufgeführt. Alle bauen dabei in der Basis auf dem Goldminenbeispiel auf:
- Ist der Kurs gefallen, aber habe ich mehr Ethereum zur Verfügung, als ich eingesetzt habe, könnte der Zugewinn an Ethereum den Kursverlust ausgleichen, so dass ich in Euro kein Geld verliere. Im worst case erleide ich einen Totalverlust.
- Ist der Kurs gestiegen und ich habe mehr Ethereum zur Verfügung, als ich eingesetzt habe, erhöht dies stark meinen Gewinn gegenüber einem einmaligen Kauf und Verkauf im gleichen Zeitraum.
- Wenn der Kurs gleicht bleibt und ich mehr Ethereum zur Verfügung habe, als ich eingesetzt habe, kann ich mehr Ethereum verkaufe und erwirtschafte somit einen Gewinn.
- Ist der Kurs gestiegen und ich habe weniger Ethereum zur Verfügung, als ich eingesetzt habe, könnte der Kursgewinn meinen Verlust an Ethereum ausgleichen, so dass ich in Euro kein Geld verliere. Trading wäre dann allerdings besser gewesen.
- Ist der Kurs gleich geblieben und ich habe weniger Ethereum zur Verfügung, als ich eingesetzt habe, mache ich Verlust.
- Ist der Kurs gefallen und ich habe weniger Ethereum zur Verfügung, als ich eingesetzt habe, mache ich noch mehr Verlust oder erleide einen Totalverlust.
Passives Einkommen durch passive Coingewinne
Wie diese Szenarien zeigen erwerbe ich mit dem Mining also eine Chance Kursunabhängig einen Gewinn zu erwirtschaften. Sie zeigen dabei die Grundüberlegungen, warum man sich als passiver Investor Spekulant für das Mining entscheiden könnte. In erster Linie sucht der Miner den stetigen Zugewinn an Coins, ohne sich dauerhaft am Auf und Ab der Kursachterbahn zu beteiligen.
Das tatsächliche Ergebnis kann vor allem durch die Tradinghäufigkeit stark beeinflusst werden. Auch könnte der Miner seine Coins fortlaufend bei guten Kursständen verkaufen und braucht ebensowenig ein Jahr mit dem Coinverkauf warten. Am Ende des Tages gibt es unzählige Varianten und Möglichkeiten, die das Ergebnis und den Vergleich verändern können. Insbesondere wenn dann noch das Lending bei Long-Positionen oder Lending geerell ins Spiel kommt. Gerade dies zeigt jedoch wieder, warum Kryptowährungen eine spannende Investition sein können.
Mein Fazit
Ich selber betrachte Kryptowährungen als kleinen Bestandteil des spekulativen Teils meines Portfolios. Ich habe mir vor einiger Zeit etwas Ethereum gekauft und auch einen Miningcontract abgeschlossen. Für mich ist es ein Experiment und eine Spielerei. Mehr als das sollten Investitionen in Kryptowährungen meiner Meinung nach auch nicht sein, wenn man ein vernünftiges Verhältnis von Chance und Risiko bewahren möchte. Zweifelsohne sind sehr hohe Gewinne möglich, als auch ebenso große Verluste. Wer weiß schon, ob man das nächste Mal selber Opfer eines Hackerangriffs wird oder es zum vollständigen Kursverfall kommt. Entsprechend angemessen sollte man in diesem Sektor agieren und diese sowie sämtliche anderen Risiken beim Renditestreben nicht außer Augen lassen.
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Ich nutze https://www.coinbase.com* als Wechselstube für Euro und Kryptowährungen.
Zuletzt noch ein Hinweis:
Wie bei allen Investmentthemen weise ich darauf hin, dass ich lediglich Möglichkeiten im Rahmen eines Informationsaustauschs und zur Inspiration mit Euch teile. Ich stelle keine Anlageberatung zur Verfügung sondern gebe ausschließlich meine eigene Meinung wieder. Vor allem bei steuerlichen Fragen solltet Ihr immer Rücksprache mit dem Finanzamt oder eurem Steuerberater halten. Jedes Investment birgt Risiken bis zum Totalverlust und teilweise darüber hinaus. Informiert euch eigenständig über die Risiken und tut nichts, was ihr nicht zu 100% versteht.
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