Kryptowährungen – Geld verdienen mit Ethereum, Bitcoins & Co. – Teil 3
Mining ist ja eine nette Sache, aber geht das auch schneller und mit weniger Aufwand?
Wie bereits in den vorherigen Teilen angesprochen weisen fast alle Krytowährungen extreme Kursschwankungen auf. Insbesondere innerhalb dieses Jahres kam es zu extremen Kurssprüngen von teilweise mehreren 100 bis 1.000 (!) Prozent. Auch wenn vermutlich niemand einschätzen kann, wie nachhaltig diese Entwicklung tatsächlich ist und ob die gegenwärtigen Kurse gerechtfertigt sind, bietet die starke Schwankungsbreite auch Möglichkeiten Einnahmen zu erzielen. In diesem Teil widme ich mich den Themen Trading und Lending von Kryptowährungen.
Einnahmen als Währungsspekulant – Trading
Genau wie mit Aktien, CFD’s, Rohstoffen, Devisen oder Gold gehandelt werden kann, ist dies auch mit Kryptowährungen möglich. Die enormen Kursschwankungen bieten immer wieder Einstiegsmöglichkeiten, um eine potenzielle Kursveränderung gewinnbringend auszunutzen. Besonders glücklich schätzen können sich derzeit diejenigen, die zum Anfang des Jahres Ethereum für 10 € pro Stück erworben und vor einigen Tagen für knapp 340 € verkauft haben.
Doch es braucht nicht diese extremen Kursveränderungen, um Geld zu verdienen. Entscheidend ist es eigentlich nur, dass es Kursbewegungen gibt. Heute, am 24.06.2017, schwankte der Ethereumkurs innerhalb der letzten 24h Stunden um bis zu 30 €. Dies alleine illustriert wie enorm die Volatilität der verschiedenen Coins tatsächlich ist. Genau in dieser Schwankungsbreite liegt neben dem Risiko Verluste zu erleiden jedoch auch die Möglichkeit satte Gewinne mitzunehmen.
Gehandelt werden können die Coins an den verschiedenen Handelsplätzen wie zum Beispiel Poloniex, Kraken oder Coinbase.
Verglichen werden sollten bei der Wahl des Handelsplatzes vor allem etwaige Gebühren für Einzahlungen oder den Handel an sich. Außerdem gibt es diverse Reviews, denen die Meinungen verschiedener Nutzer zu entnehmen sind. Insbesondere Downtimes oder schlechte Reaktionszeiten sollten als zusätzlich Kriterien in die Auswahl mit einfließen. Eines der wichtigste Kriterien ist außerdem die Sicherheit der Plattform und somit der Einlage.
Weiterhin werden nicht immer alle Währungen an einer einzelnen Plattform gehandelt. Auch dies sollte somit immer vor der Anmeldung überprüft werden.
Risiken nicht vergessen
An dieser Stelle muss ich nochmal dringend auf die in den vorhergehenden Teilen genannten Risiken hinweisen. Kein Mensch weiß, wie sich die Kurse verändern, es gibt keine Gewinngarantien und es ist der Totalverlust des eingesetzten Geldes möglich. Wird darüber hinaus noch „auf Margin“ gehandelt, besteht das Risiko sich zusätzlich zu verschulden. Dieser Artikel dient einzig zum Austausch von Informationen und stellt keine Aufforderung dar in den Handel mit Krytowährungen einzusteigen! Es gab bereits mehrere Hackerangriffe, bei denen Einlagen komplett gestohlen wurden. Die Anleger erhalten in solchen Fällen keine Kompensation.
Heute mal Kryptobank – Einnahmen durch Lending
Vor einigen Tagen bin ich auf eine weitere Methode gestoßen, wie sich mit bereits erworbenen Coins zusätzliche Gewinne erzielen lassen. Die Handelsplattform Poloniex bietet seinen Nutzern an, dass sie die eigenen Coins den anderen Nutzern gegen einen Zins für den Marginhandel zur Verfügung stellen. Auf diesem Wege können die Trader mit Coins handeln, die sie selbst nicht besitzen und somit ihren eigenen Einsatz hebeln. Diese hochspekulative Tradingmethode ermöglicht es den Tradern mit Hilfe des Hebels trotz eines geringen eigenen Einsatzes ihre Gewinne deutlich zu vergrößern. Was jedoch nicht vergessen werden darf, ist das im Verlustfall der Hebel auch gegen den Trader wirkt und er somit eine größere Summe verlieren kann, als er selber eingesetzt hat. Genau dies stellt auch das Risiko des Verleihenden dar, denn wenn der Leihende Trader all seine Mittel verliert kann er auch seinen Kredit nicht zurückzahlen.
Poloniex hat für dieses Szenario eine Sicherheitsunktion eingebaut, über die offene Positionen des Leihenden rechtzeitig geschlossen werden sollen, bevor er nicht mehr in der Lage wäre seine Schulden zu tilgen.
Ob dieser Mechanismus tatsächlich korrekt funktioniert, kann ich selber noch nicht beurteilen, da ich den Verleih von Kryptowährungen noch nicht ausprobiert habe. Fraglich ist es für mich vor allem, ob der Mechanismus tatsächlich schnell genug greifen kann, wenn es zu extremen Kursbewegungen kommt. Ich sehe hier mindestens ein Restrisiko bei Fehlfunktionen oder Extremsituationen.
Wieviel Geld kann man mit Lending verdienen?
Die Zinssätze für den Verleih von Kryptowährungen richten sich einfach ausgedrückt immer nach dem Marktgeschehen. Wie bei allen Gütern und Leistungen richtet sich der Preis nach der Nachfrage und dem Angebot. Verleitet das Marktgeschehen die Leute etwa zum Einkauf von Coins, weil sie sich zum Beispiel ein starker Kursanstieg abzeichnet, werden die Zinsen gegenüber dem regulären Marktgeschehen steigen.
In Prozent ausgedrückt handelt es sich um einen Bereich von 0,01xx Prozent bis teilweise zu 0,5 Prozent. Im Gegensatz zu den Zinsangaben anderer Finanzprodukte handelt es sich hierbei allerdings um Tageszinsen, was vermutlich den Laufzeiten der Darlehen von 2 bis x Tagen geschuldet ist. Zusätzlich ist anzumerken, dass Darlehen auch vorzeitig zurückgezahlt werden können, was sich negativ auf den Zinsertrag auswirkt.
Auch niedrige Zinssätze taugen jedoch definitiv dazu, um das Einnahmepotenzial der eigenen Kryptowährungen zu erhöhen. Gezahlt wird dabei in Coins und nicht in Euro, so dass der Coinbestand durch Lending erhöht werden kann.
Nachteilig hingegen ist die Tatsache, dass die verliehenen Coins während der Darlehenslaufzeit gebunden sind. Ein Handel mit den verliehenen Coins ist während des Darlehens nicht möglich. Auf Kursbewegungen kann somit nicht reagiert werden, wodurch etwaige Kursverluste nicht gestoppt werden können. Es ist somit denkbar, dass man am Ende des Darlehens zwar mehr Coins zur Verfügung hat, diese aber im Extremfall vollständig an Wert verloren haben.
Lending als Gewinnkatalysator
Insbesondere wenn man langfristig in eine Währung investiert, stellt Lending eine willkommene Möglichkeit dar, mit den erworbenen Münzen weiter Erträge zu generieren. Auch Miner können durch das Verleihen der geschürften Coins Ihren Coinbestand weiter erhöhen.
Aus diesem Grund sehe ich Lending als ergänzende Strategie zu längerfristig angelegten Long-Positionen sowie auch dem Mining. Im besten Fall wird darauf spekuliert, dass während des Darlehens der Kurs steigt. Somit stehen mehr Coins zur Verfügung, die zu einem höheren Kurs getauscht werden können.
Aktiviert man nun noch die Auto-Invest-Funktion, wird Lending vollends zur passiven Einnahmequelle. Eingenommenen Coins werden zusammen mit dem Bestand immer wieder automatisch verliehen.
In Teil 4 schreibe ich über den Vergleich von Trading vs. Mining
Zuletzt noch ein Hinweis:
Wie bei allen Investmentthemen weise ich darauf hin, dass ich lediglich Möglichkeiten im Rahmen eines Informationsaustauschs und zur Inspiration mit Euch teile. Ich stelle keine Anlageberatung zur Verfügung sondern gebe ausschließlich meine eigene Meinung wieder. Vor allem bei steuerlichen Fragen solltet Ihr immer Rücksprache mit dem Finanzamt oder eurem Steuerberater halten. Jedes Investment birgt Risiken bis zum Totalverlust und teilweise darüber hinaus. Informiert euch eigenständig über die Risiken und tut nichts, was ihr nicht zu 100% versteht.
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