Wie du bereits hier nachlesen kannst, fing ich vor ungefähr 1-2 Jahren erstmals an mich mit meinen persönlichen Finanzen zu beschäftigen. Neben diversen Büchern, die ich las, schaute ich mir auch diverse Beiträge auf youtube an stieß dabei auf einen Vortrag von Gerald Hörhan. Innerhalb seines Dialogs mit den Studenten tätigte er die Aussage, dass man einen hohen Zinssatz niemals zahlen, sondern höchstens bekommen sollte. Ein auf den ersten Blick einfacher Satz, dessen Inhalt niemand bestreiten würde. Zum damaligen Zeitpunkt verstand ich noch nicht, dass auch ich derartige Zinsen erhalten könnte. Doch eigentlich ist die Antwort auf dieses Problem unglaublich einfach und heute auch schon wahnsinnig bekannt. Die Rede ist natürlich von P2P Krediten, die jedem mit mehr oder weniger Kleingeld die Möglichkeit geben solch hoche Zinsen zu erhalten.
Was sind P2P Kredite?
Bei P2P Krediten handelt es sich um direkte Kredite zwischen Privatpersonen und Unternehmen. Ein Kreditnehmer hat ein Vorhaben oder Finanzierungswunsch, mit dem er an eine Plattform herantritt. Das Kreditprojekt könnte dabei von einem neuen Auto, der Finanzierung eines Immobilienprojektes oder einem Konsumkredit zum Ausgleichen einer dringenden Rechnung quasi alles sein. Über die Plattform werden anschließend Investoren gesucht, die bereit wären in das Vorhaben zu investieren, wenn Sie dafür einen vereinbarten Zins erhalten. Finden sich genug Kreditgeber kommt das Projekt zustande und der Kreditnehmer erhält die gewünschten liquiden Mittel gegen Zinsen zur Verfügung gestellt.
P2P ist nicht gleich P2P
Wenn das Prinzip im Grunde auch heute noch das gleiche ist, hat sich seitdem jedoch viel getan. Wurde früher noch direkt in das Vorhaben eines Kreditnehmers investiert, welches nur zustande kam, wenn die vollständige Darlehenssumme aufgebracht werden konnte, sind heute viele Anbieter dazu übergegangen als Markplatz für bereits zustande gekommene Kreditprojekte zu dienen. Die Kreditnehmer bieten ihr Kreditprojekt nicht mehr der Öffentlichkeit an, sondern haben das Darlehen bereits von einem anderen Anbieter erhalten. Dieser Kreditgeber gibt nun den Investoren über eine P2P Plattform (wie z.B. Mintos*) die Möglichkeit in dieses Darlehen gegen Zinserträge zu investieren. Dies hat insbesondere für den Anleger den Vorteil, dass seine Investition definitiv zustande kommt. Ob auch andere Geldgeber in das Kreditprojekt einsteigen spielt keine Rolle mehr, da das Darlehen bereits vergeben wurde.
Renditebringer und Passives Einkommen
Wie hieß es zu Anfang des Artikels? „Hohe Zinsen sollte man stets bekommen und nicht zahlen“. Genau diese Möglichkeit bieten P2P Kredite. Je nach Plattform und Vorhaben sind leicht Zinsen zwischen 5% und 15% weder eine Seltenheit noch unrealistisch. Zusätzlich lassen sich Investitionen in P2P Kredite wunderbar automatisieren. Insbesondere „P2P Marktplätze“ bieten häufig ein Tool zur Automatisierung der Geldanlage, als auch für die Reinvestition von Zinserträgen und zurückerhaltenen Tilgungen an. In Verbindung mit einem Dauerauftrag kann das Investieren in P2P Kredite zu einem vollautomatischen Renditebooster und einer weiteren passiven Einkommensquelle werden. Da P2P Kredite einer anderen Anlageklasse angehören, ist es möglich über eine Investition seine Asset Allocation zu erweitern.
Was hat der Kreditgeber davon?
Klingt das nicht zu schön, um wahr zu sein? Automatische Investitionen, hohe Zinserträge, die nach einem vereinbarten Zahlungsplan überwiesen werden und Kreditgeber, die einen an Darlehen mit derartig hohen Zinserträgen beteiligen? Ja in der Tat gibt es hier einige Punkte, über die man zunächst stolpern könnte und auch sollte. Die Kreditgeber beteiligen die Investoren natürlich nicht aus purer Nächstenliebe an den vergeben Darlehen. Vielmehr refinanzieren Sie sich über die P2P Plattformen, um weitere Kredite vergeben zu können. Zusätzlich ist es häufig so, dass die Kreditgeber weitere Gebühren für den Abschluss eines Kredites verlangen. Durch die Aufnahme von Fremdkapital – dem Geld der Investoren – steigern sie ihre Gewinne durch die Mehreinnahmen durch Gebühren. Zusätzlich werden vermutlich auch nicht alle Zinsen weitergegeben, sondern ein gewisser Prozentsatz bleibt beim ursprünglichen Kreditgeber. Zum Beispiel erhalten Investoren 11% Zinsen, der Kreditgeber kriegt aber 13%.
Keine Rendite ohne Risiko
Wie auch bei allen anderen Investments stellt auch bei P2P Krediten der hohe Zinssatz eine Art Risikoprämie dar und sollte nicht nur als Chance, sondern auch als Risiko begriffen werden. Wie bei jedem Kredit besteht die Möglichkeit, dass ein Kredit ausfällt, weil der Kreditnehmer die Schulden nicht mehr tilgen kann. Häufig bedeutet dies einen anteiligen bis vollständigen Verlust des investierten Geldes oder zumindest verzögerte Rückzahlungen.
Bei manchen Anbietern wie z.B. Mintos* oder Viventor bieten einige Darlehensgeber auch Kredite mit Rückkaufgarantie an. Sollte eine Zahlung einen gewissen Verzug aufweisen, verpflichtet sich der Darlehensgeber den Kredit zurückzukaufen. Der Anleger erhält dadurch sein investiertes Geld zurück und brauch sich nicht mit dem Inkassoverfahren rumschlagen. Solange dies funktioniert und die Darlehensgeber liquide sind, ist dies ein schöner Weg für uns Anleger etwas mehr Sicherheit zu haben unsere Moneten auch zurück zu bekommen.
Weiterhin ist denkbar, dass Kreditgeber oder die Plattformen Insolvenz anmelden, was im schlimmsten Fall zu einem Totalverlust der Investitionen bei einem Kreditgeber / einer Plattform führen kann.Verschiedene Anbieter haben hierzu bereits eine Vereinbarung mit einem Unternehmen geschlossen, welches im Insolvenzfall die Abwicklung der laufenden Darlehensverträge und Auszahlungen durchführen soll. Ob dies nun tatsächlich für die Sicherheit der investierten Gelder sorgt, wird noch herauszufinden sein. Informationen hierzu sind häufig in den FAQ’s der verschiedenen Anbieter zu finden.
Hinweise zur Risikominimierung
Um trotz der Risiken von P2P Krediten profitieren zu können, sollte man zumindest die folgenden Punkte beherzigen:
- Streue deine Investitionssumme auf möglichst viele verschiedene Kredite, so dass einzelne Ausfälle sich prozentual weniger auswirken
- wähle möglichst Kredite mit Rückkaufgarantie, da hier das Ausfallrisiko verringert ist
- achte darauf, dass die Kredite durch z.B. eine Immobilie oder ein Auto besichert sind und das Verhältnis von Wert zum Kredit in einem für dich angemessenen Verhältnis stehen
- Nutze verschiedene Plattformen und Kreditgeber
- Die Kreditgeber sollten selbst noch einen Anteil der Forderungen halten. Somit besteht auch auf Seite des Kreditgebers ein Interesse daran die Forderungen einzutreiben.
Trotzdem können und werden jedoch immer wieder Kredite ausfallen. Es sollten nur Gelder investiert werden , deren Verlust im schlimmsten Fall verschmerzt werden kann. Auch sollte bedacht werden, dass jeder zusätzliche Beteiligte an einem Geschäft ein potenziell zusätzliches Risiko darstellt.
Fazit
Ich persönlich habe der Risiken zum Trotze entschieden mein Portfolio um P2P Kredite zu erweitern. Hierbei versuche ich die genannten Punkte zur Risikominimierung zu beachten, weshalb ich momentan ausschließlich in Kredite mit einer Rückkaufgarantie investiere. Auch habe ich einige Kreditarten ausgeschlossen und erlaube ein maximales Investment von 20 € pro Kredit. Momentan bin ich nur bei Mintos* investiert, ich werde jedoch in Kürze sicherlich noch weitere Plattformen ausprobieren. Die investierten Beträge definiere ich dabei als stark risikobehaftete Anlage. Entsprechend werden P2P Kredite immer nur als Beimischung in meinem Portfolio dienen und niemals mein Anlagefokus darstellen.
Falls Ihr ebenfalls in P2P Kredite bei Mintos investieren möchtet, dann könnt Ihr euch über diesen >>>Link<<<* anmelden einen kleinen Renditebonus auf euer in den ersten 90 Tagen investiertes Kapital sichern.
Zuletzt noch ein Hinweis:
Wie bei allen Investmentthemen weise ich darauf hin, dass ich lediglich Möglichkeiten im Rahmen eines Informationsaustauschs und zur Inspiration mit Euch teile. Ich stelle keine Anlageberatung zur Verfügung sondern gebe ausschließlich meine eigene Meinung zu einem Thema wieder. Vor allem bei steuerlichen Fragen solltet Ihr immer Rücksprache mit dem Finanzamt oder eurem Steuerberater halten. Jedes Investment birgt Risiken bis zum Totalverlust und teilweise darüber hinaus. Informiert euch eigenständig über die Risiken und tut nichts, was ihr nicht zu 100% versteht.