Mythos Passives Einkommen – ein verspäteter Beitrag zur Blogparade
Beim heutigen browsen durch die Welt der deutschen Finanzblogs stieß ich auf einen interessanten Beitrag, den der Finanzfisch zu einem älteren Aufruf einer Blogparade zum Thema „passives Einkommen“ geschrieben hatte.
Passives Einkommen, da war es doch das Thema, über welches ich ohnehin längst einen Artikel schreiben wollte – na wenn das kein Zufall ist.
Passives Einkommen – was ist das eigentlich?
Die Bezeichnung an sich lässt schon darauf schließen, klar, passives Einkommen ist ein Einkommen, welches passiv erzielt wurde. Der schlaue Duden spricht im Zusammenhang mit „passiv sein“ von dem Erdulden einer Sache oder dem „mit sich geschehen lassen“. Na wenn’s weiter nichts ist, Einkommen „ertrage“ ich doch gerne.
Zack, Thema beendet und ab dafür.
Doch halt, halt! Ganz so einfach ist es dann doch nicht mit dem passiven Einkommen. Bei genauerer Betrachtung und etwas Recherche stellt sich schnell heraus, dass es sich hierbei um Einkommen handelt, für das nicht aktiv gearbeitet wird. Klingt natürlich immer noch reizvoll, denn wer wollte nicht schon immer Geld im Schlaf oder während seiner Freizeit verdienen ohne dabei „zu arbeiten“?
Bis hierhin ist sicherlich noch jeder an Bord. Geld bekommen ohne aktiv zu sein klingt super und mehr Einkommen kann auch jeder gebrauchen. Dass das herkömmliche Angestelltendasein in den meisten Fällen nicht zum Reichtum führt sollte mittlerweile den meisten Leuten klar sein. Somit ist passives Einkommen ein reizvolles Konzept.
Der Mythos vom passiv sein
Setzt man sich nun noch näher mit dem Thema „passives Einkommen“ auseinander, so kommt man jedoch schnell zu dem Schluss, dass das alles gar nicht so passiv und einfach ist, wie es sich anhört. Hierzu muss man sich nämlich nur die Frage stellen, wie man so einen passiven Einkommensstrom überhaupt für sich erschließt und spätestens hier hört es auf mit der Passivität und die Arbeit beginnt. Passiv sein und Geld bekommen klang doch so schön, doch wofür soll ich dieses Einkommen eigentlich erhalten? Genau hier ist eigentlich zu hinterfragen wie das in unserer Wirtschaft funktioniert mit den Einkommen.
Vereinfacht ist es so, dass wir für eine Leistung, ein Produkt oder einen Rohstoff eine Gegenleistung erhalten, die im heutigen Wirtschaftsverkehr in der Regel mit Geld als Tauschmittel vergütet wird.
Doch dieses Produkt muss erstmal geschaffen werden, damit ich Geld dafür bekommen kann und dieser Prozess ist in der Regel arbeitsintensiv.
Schaut man sich nach Ideen für den Aufbau dieses „passives Einkommens“ um, so stößt man auf zahlreiche tolle Ideen:
- Blog zu einem Wahlthema erstellen
- Affiliate Marketing
- Dropshipping
- Youtubechannel erstellen und monetarisieren
- POD Business aufziehen
- Ebooks schreiben
- etc. etc
Das sind an sich auch alles tolle Ideen, um einen zusätzlichen Einkommensstrom aufzubauen, aber in allen Fällen ist zunächst ein beträchtliches Maß an Arbeit notwendig, um überhaupt ein Produkt zu schaffen, für das Menschen Geld ausgeben. Der Aufbau einer Reichweite zur Nutzung als Vertriebsnetz ist ebenfalls weder einfach noch passiv sondern mit viel Anstrengung verbunden. Zusätzlich könnte es sein, dass auch noch selber Geld investiert werden muss, um überhaupt das Endprodukt zu erhalten. Ein Youtubechannel, in dem keine neuen Videos hochgeladen werden verliert an Attraktivität. Ein Ebook will vermarktet werden und Reichweite nimmt ab, wenn man nicht präsent bleibt. Bringt das Produkt am Ende keinen Nutzen war die ganze Arbeit umsonst und niemand wird einen für die verlorene Zeit vergüten.
Einkommensdiversifizierung und Skalierbarkeit
Ziel all dieser vorgenannten Ideen ist es die Zeitkomponente von der Geldkomponente zu trennen und das ist auch ein guter und wichtiger Ansatz. Passiv ist das jedoch nicht, sondern mindestens mit einer hohen Anfangsinvestition von Zeit und möglicherweise auch Geld verbunden. Passives Einkommen ist meiner Meinung nach also eher eine Modebezeichung oder buzzword für diesen Prozess.
So irreführend die Bezeichnung auch sein mag, so wichtig ist die Lektion, die uns dieses Konzept jedoch trotzdem lehrt. Wer wahrhaft vermögend sein oder vielleicht auch einfach nur einen Urlaub mehr im Jahr machen möchte, der sollte sich mit diesem Thema trotzdem beschäftigen.
Die eigentliche Idee dahinter sein Einkommen zu diversifizieren ist nämlich ganz großartig. Ein zusätzlicher Einkommensstrom durch eins der genannten Beispiele kann nämlich ganz schön dabei weiterhelfen die persönlichen Ziele zu erreichen. Völlig egal, ob es um mehr Unabhängigkeit vom Arbeitgeber, die Erfüllung eines Traumes oder zusätzliches Investitionskapital geht.
Ist der anfängliche Aufwand dann vielleicht sogar noch skalierbar wird es umso besser, denn mit jedem verdienten Euro wird die zuvor geleistete Arbeit wertvoller. Genau daher kommt er vermutlich auch, der Mythos vom passiven Einkommen, denn mit dem zunehmenden zeitlichen Abstand zwischen Ertrag und Arbeit gerät der Arbeitseinsatz immer mehr in Vergessenheit.
Investitionen sind nicht passiv
Um das ganze Thema abzurunden möchte ich noch einige Worte zum Thema Investitionen loswerden. Häufig liest man, dass zum Beispiel Einnahmen aus P2P Krediten oder Dividenden ein passives Einkommen darstellen.
Auch hier muss ich jedoch von meiner Seite aus widersprechen. Investitionskapital musste ebenfalls zu irgendeinem Zeitpunkt aktiv erarbeitet werden. Außerdem geben wir einiges dafür, dass wir die Erträge aus unseren Anlagen erhalten. Möglicherweise verzichten wir auf etwas, indem wir das Geld lieber investieren, anstatt es anderweitig zu nutzen.
In jedem Fall jedoch tragen wir das Risiko, welches eine jede Geldanlage in sich birgt und müssen diszipliniert und möglichst stringent handeln, um das Anlageziel zu erreichen.
Wie sich also zeigt ist passives Einkommen weit davon entfernt wirklich passiv zu sein. Dennoch ist der Begriff einfach viel zu griffig, um ihn nicht zu verwenden. Wichtig ist es jedoch im Hinterkopf zu behalten, was sich hinter der Idee eines passiven Einkommens wirklich verbirgt und das dies nicht mit „nichts tun“ gleichzusetzen ist.
Meine „passiven“ Einkommensströme:
Wie in der ursprünglichen Blogparade gefordert, möchte ich noch kurz meine eigenen Einkommensströme darlegen, denn auch ich habe bereits begonnen mein Einkommen zu diversifizieren:
Dividenden
Mein momentan größter Posten sind hier ganz klar die Dividenden, die meine Aktien mittlerweile monatlich auf mein Depot spülen
Zinsen aus P2P Krediten
Auf Platz 2 befinden sich meine Zinserträge aus den P2P Plattformen Mintos* und Estateguru*.
Print on Demand
Ich habe einige T-Shirts gestaltet, die sich auf den verschiedenen Anbieterseiten wie Spreadshirt und Amazon bereits einige Male verkauft haben. Für jedes verkaufte T-Shirt verdiene ich auf Spreadshirt etwa 7 Euro. Das für immer und solange es online ist. Hier steckt auf jeden Fall noch einiges an Potenzial drin, so dass ich dringend weitere Designs erstellen sollte.
Getmore
Wie neuerdings auch in meinen Monatsberichten aufgelistet, verdiene ich einige Euro durch Getmore*. Der Aufwand hierfür war tatsächlich verschwindend gering und wer bereits eine Reichweite hat, sollte sich diese Möglichkeit dringend anschauen! Getmore* ist einfach super, da es wirklich jedem nützt und es keinen Verlierer gibt.
Wenn du noch nicht weißt, was getmore ist, dann solltest du diesen Beitrag hier lesen >>> Einkommen mit Getmore.
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Auch befinden sich auf meiner Seite einige Affiliatelinks, durch die ich eine kleine Beteiligung erhalte, wenn Ihr über meine Webseite zu den jeweiligen Anbietern gelangt seid.
Welche Einkommensströme habt Ihr bereits für Euch erschlossen? Oder was haltet Ihr von meiner These zum passiven Einkommen?