Effektiver Vermögensaufbau mit einem Kontensystem
Wie ich in meinem letzten Grundlagenartikel bereits aufgegriffen hatte, ist unsere Psychologie häufig der Grund dafür, dass wir unsere finanziellen Ziele nicht erreichen. Gepaart mit negativen Gewohnheiten wird es unmöglich die finanzielle Situation zu verbessern und effektiv ein Vermögen aufzubauen. Gleich am Anfang des Monats das Gehalt zu verkonsumieren ist da mehr als kontraproduktiv. Auf diesem Wege werden wir niemals soviel Geld sparen oder investieren können, wie wir eigentlich gerne möchten oder müssten. Zum Glück ist es jedoch leicht möglich mit wenig Aufwand genau diesen Problemen vorzubeugen.
Zielgerichtetes Sparen
Sucht man online nach Systemen zum Geld sparen werden einem viele verschiedene Varianten angeboten. Beispielsweise gibt es den Vorschlag jeden Abend alle Geldscheine eines gewissen Betrages (z.B. alle 5er) oder alle Münzen einer bestimmten Höhe in einen Umschlag oder eine Spardose zu werfen. Auch gibt es Systeme, wo an verschiedenen Tagen des Jahres verschiedene Beträge hinterlegt werden müssen. Konsequent durchgezogen werden auch alle diese Systeme funktionieren, aber gleichzeitig haben sie in meinen Augen auch ein großes Problem. Alle dieser Systeme verlassen sich darauf, dass der Mensch jeden Tag manuell eine bestimmte Handlung vornimmt. Dies erfordert also insbesondere am Anfang immer wieder und wieder Disziplin. Das Geld muss einerseits aus der Geldbörse genommen werden und andererseits darf es aus Faulheit zum Geldautomaten zu gehen nicht wieder aus dem Briefumschlag oder Sparschwein genommen werden. Außerdem hat man auf diesem Weg ständig Bargeld im Haus liegen, was man a) dauernd sieht und b) erst wieder irgendwo eingezahlt werden muss, um es zu verwenden. Für ein Sparziel wie eine kleinere Anschaffung mag solch ein System noch brauchbar sein, für regelmäßige Investitionen aber sicherlich nicht.
Automatisierung durch ein Kontensystem
Um den genannten Negativaspekten entgegenzuwirken empfiehlt es sich den ganzen Sparvorgang zu automatisieren. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass sofort nach dem Geldeingang zu aller erst man selbst bezahlt wird. Schließlich ist es beim Aufbau eines Vermögens das wichtigste, dass man sich selbst zuerst bezahlt, um das Geld anschließend für Investitionen zur Verfügung zu haben. Aus genau diesem Grund habe ich angefangen auf ein System von mehreren Konten zurückzugreifen. Ich besitze heute für verschiedene Ziele verschiedene Konten. Dadurch stelle ich sicher stets die Übersicht zu behalten und erreiche zeitgleich meine finanziellen Ziele. Das beste daran ist, dass ich für die Verteilung meines Geldes rein gar nichts tun muss. Am Tage meines Geldeingangs werden sofort die verschiedenen Sparbeträge überwiesen. Voll automatisch und meist ohne das ich überhaupt merke, dass ich das Geld auf dem Konto habe und verschwenden könnte. Der auf dem Gehaltskonto verbleibende Betrag kann dann für den Rest des Monats verbraucht werden.
Aufbau des Kontensystems
Im Prinzip besteht mein Kontensystem zunächst aus 2 Girokonten. Beide Girokonten sollten möglichst keine Kontoführungsgebühren haben, weshalb sich Direktbanken hierfür am besten eignen. Ich selber nutze zum Beispiel die Konten der DKB* und Comdirect*. Hier habe ich keinerlei Kontoführungsgebühren und kann sogar die kostenlosen Kreditkarten zum Geld abholen im Ausland nutzen. Von meinem Investitionskonto verteile ich ausschließlich Gelder auf Depots*, das Notfallkonto, ein Sparkonto oder tätige Investitionen. Somit ist sichergestellt, dass ich dieses Geld nicht verschwende oder für andere Zwecke gebrauche. Beim Einkaufen etwa habe ich die EC-Karte nicht einmal dabei, so dass ich nie in Versuchung komme das Geld anderweitig zu verwenden.
Von meinem Gehaltskonto tätige ich alle anderen Ausgaben. Hiervon bezahle ich die Miete, Strom, Internet und Lebensmittel. Möchte ich mir Kleidung kaufen oder ins Kino gehen werden auch diese Ausgaben von meinem Gehaltskonto getätigt.
Kontensystem light und trotzdem effektiv
Wenn man nicht ganz so viele Konten verwalten möchte gibt es auch noch eine andere Möglichkeit, wo inklusive der Sparkonten nur insgesamt zwei Konten benötigt werden.
Einerseits wird ein Girokonto benötigt, auf welchem monatlich das Gehalt eingeht. Auch hier kann ich auf Grund der kostenlosen Kontoführung wieder nur die Comdirect* oder die DKB* empfehlen. Nun werden von hier aus Daueraufträge eingerichtet, welche direkt nach dem Geldeingang aktiviert werden. Die verschiedenen Daueraufträge buchen dann direkt die Gelder auf Depots oder Sparkonten um. Die Sparkonten befinden sich allesamt bei der zweiten Bank. Für Sparkonten eignet sich gegenwärtig die Rabodirect sehr gut, da man hier die Möglichkeit hat ein Tagesgeldkonto mit Unterkonten einzurichten. Man muss sich also nur einmal bei der Rabodirect anmelden, hat aber 4 verschiedene Kontoverbindungen, die man zentral verwaltet. Somit fällt es extrem leicht verschiedene Sparziele automatisiert zu besparen. Außerdem gibt es bei der Rabodirect auf Tagesgeld gegenwärtig zumindest noch 0,3% Zinsen für Bestandskunden. Die Zinsen machen den Kohl zwar nicht fett, aber sind besser, als nichts. Tagesgeldkonten sind schließlich auch nicht für den Vermögensaufbau gedacht. Vorteil bei dieser Variante ist, dass man sich nur bei 2 Banken anmelden muss und Gelder sehr einfach zu strukturieren kann.
Wenig Aufwand hoher Nutzen
Das Schöne an einem Kontosystem ist vor allem der extrem hohe Nutzen zu dem vergleichsweise geringen Aufwand. Einmal angemeldet muss man nur noch die Daueraufträge anlegen. Nach nur wenigen Monaten merkt man bereits, dass einem das dem Konsumkonto entzogene Geld einem gar nicht mehr fehlt. Stattdessen ist plötzlich die Urlaubskasse gefüllt und das Geld für die erste kleine Investition vorhanden. Besonders schön ist auch, dass man mit kleinen Beträgen anfangen und sich sukzessive steigern kann. Seit ich begonnen habe auf diesem Wege mein Geld zu verwalten habe ich meine Sparbeträge ausschließlich gesteigert und wusste immer wo mein Geld am Ende des Monats geblieben ist. Es macht außerdem echt Spaß zu sehen, dass das Vermögen steigt und man seinen Zielen jeden Monat ein Stück näher kommt. Insbesondere die Automatisierung der Zahlungsflüsse hat dafür gesorgt, dass ich konsequent bleibe und wirklich jeden Monat weiteres Geld investiere oder für die nächste größere Order zur Verfügung habe. Somit kann ich das System wirklich für jeden wärmstens empfehlen, der Geld sparen oder investieren möchte.
3 Kommentare