Vermögend sein und ein hohes Einkommen zu haben geht häufig Hand in Hand, denn wer mehr Vermögen hat, der besitzt andere Möglichkeiten sein Geld zu vermehren. Das wer ein hohes Einkommen hat jedoch automatisch auch vermögend ist, entspricht häufig nicht den Tatsachen. Besonders beeindruckend zeigen dies einige Beispiele von Personen aus dem öffentlichen Leben. Sucht man etwa im Internet nach Prominenten, die eine Insolvenz hinter sich haben oder als Pleite gelten, findet man dort viele bekannte Namen, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte. All diese Personen sind das perfekte Beispiel dafür, dass es vor allem darauf ankommt, was man mit seinem Geld anstellt und nicht ausschließlich wieviel man verdient. Trotz Einkommen in Millionenhöhe ist vom einstigen Reichtum nichts geblieben.
Einkommen und Vermögen sind nicht das Gleiche
Wie kann es nun sein, dass jemand mit hohem Einkommen nicht gleichzeitig auch vermögend ist?
Im Prinzip ist die Lösung des Problems so dermaßen einfach, dass sich beim Lesen des Textes jeder denken wird „danke für diese Information, das weiß doch jedes Kind“. Denn Einkommen und Vermögen sind zwei Paar Schuhe. Einkommen ist nur Geld welches wir erhalten, Vermögen sind solche Werte, die wir haben. Geben wir unser hohes Einkommen vollständig aus sind wir weder reich noch vermögend. Auch wenn das dicke Auto und die teure Kleidung uns vielleicht etwas Anderes suggerieren. In dem Augenblick wo der Einkommensstrom versiegt kann plötzlich nämlich nichts mehr gekauft werden, wenn wir das Geld nicht sinnvoll eingesetzt haben. Vermögend werden heißt auch Vermögen schaffen und gerade hier liegt der Hase im Pfeffer.
Vermögensaufbau gelingt nur durch Investition
Vermögen schaffen, klingt zunächst erstmal logisch und jeder Mensch hat eine Vorstellung von Vermögen. Ob diese zutrifft würde sich zeigen, wenn man eine Bilanz aufstellt. Dabei kommt ans Licht, dass viele vermeintliche Vermögenswerte in Wirklichkeit nichts weiter als Geldgräber darstellen. Weder der dicke Fernseher ist nach 3 Jahren noch das Geld wert, was einst dafür bezahlt wurde, noch ist das teure Auto in den meisten Fällen ein Vermögenswert (rare Sammlerobjekte als pure Garagenfahrzeuge ausgenommen). Der Fernseher entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik und das Auto ist seit dem Verlassen des Autohändlers / der Fabrik schon weniger wert, als zuvor. Berücksichtigt man den stetigen Wertverlust und zieht dann noch die Reparaturen und Wartungskosten vom Restwert ab, kommt man früher oder später zu einem Negativbetrag. Ob man bei einem stetig zu reparierenden Auto dann noch von einem Vermögenswert sprechen kann, halte ich zumindest für fraglich.
Investition heißt nicht nur Geldausgabe
Der erste Fehler wurde in beiden Fällen jedoch bereits beim Kauf gemacht, als ein ähnlicher Satz wie dieser fiel: „der neue Fernseher ist wirklich eine super Investition, nur die neuste Technik und endlich eine passende Größe“. Leider nur hat der Kauf eines Fernsehers rein gar nichts mit „einer Investition“ zu tun. Alleine die Tatsache, dass wir das Wort „investieren“ oder „Investition“ in solch einem Zusammenhang gebrauchen bedeutet klar, dass wir nie verstanden haben, was eine Investition in einem wirtschaftlichen Rahmen überhaupt ist. Ein Blick in den Duden etwa verrät, dass die erste Bedeutung von „investieren“ die „langfristige Anlage von Kapital in Sachwerten“ ist. Erst die zweite Bedeutung spricht von einer „Aufwendung oder Geldausgabe“, was natürlich zutreffen würde. Wir wollen uns jedoch auf erstere Bedeutung fokussieren. Es würde schließlich niemand von einem Investor sprechen, wenn er jemanden meint, der einfach nur Geld ausgibt. Auch wäre der Vermögensverwalter niemand mit einer Garage voller Fernseher.
Da sowohl das Auto, als auch der Fernseher langfristig keinen Wert mehr haben können sie also keine Investition sein. Müssen wir nun auch noch laufend Geld aufwenden ist insbesondere das Auto nur noch eins – ein Generator für Ausgaben und somit eine Verbindlichkeit und somit Zahlungsverpflichtung erster Güte.
Tatsächliches Vermögen
Ist es der Wunsch nun wirklich vermögend zu werden sollte man sich zunächst bewusst machen, ob es bei jeder einzelnen Anschaffung um einen Vermögenswert (Asset) oder eine reine Konsumausgabe handelt. Vermögenswerte sind dabei in der Regel werthaltig und bringen keine Aufwendungen mit sich. Im Idealfall erzielen sie sogar Erträge, welche über dem Kaufkraftverlust durch die Inflation liegen. Etwaige Aufwendungen werden von den Erträgen überstiegen. Treffen diese Kriterien auf die Anschaffung jedoch nicht zu, wird es sich auch nicht um einen Vermögenswert handeln, der tatsächlich dafür sorgt, dass man vermögender wird.
Anschließend lässt sich leicht ableiten, dass es die Zielsetzung sein sollte möglichst viele Vermögenswerte anzuhäufen die weitere Erträge generieren. Auf diese Weise steigt dann nicht nur das Vermögen, sondern auch das Einkommen. Durch mehr Einkommen wiederrum können noch schneller weitere Vermögenswerte angeschafft und das Einkommen noch stärker gesteigert werden. Dank des Zinseszinses nimmt dieser Vorgang des Vermögensaufbaus immer mehr und mehr an Fahrt auf. Insbesondere wenn zusätzliche Erträge vollständig reinvestiert werden geht dieser Vorgang immer schneller und schneller. Je früher wir uns also mit dem Vermögensaufbau und der Geldanlage beschäftigen, desto größer wird das Vermögen, welches wir anhäufen können.
Auf das Mindset kommt es an
Ich will nun nicht sagen dass man sich keinen tollen Fernseher oder einen teuren Wagen eines Premiumherstellers kaufen darf. Während des Kaufs sollte einem jedoch klar sein, dass es sich keineswegs um eine Investition im wirtschaftlichen Sinne handelt und eine langfristige Wertbeständigkeit eher nicht gegeben ist. Wenn die Einordnung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten jedoch verinnerlicht wurde ist bereits viel gewonnen. Wichtig ist es dann jedoch wenigstens keine hohen Zinssätze für Kredite oder Ratenzahlungsvereinbarungen zahlen zu müssen. Können die Gegenstände nur „auf Pump“ erworben werden, dann sollte vom Kauf abgesehen werden. Zinsen sind nur dann akzeptabel, wenn sie für Geld gezahlt werden, welches zur Finanzierung eines Vermögenswertes aufgewendet wurde. Konsumausgaben auf Kredit oder im Dispo sind jedoch ein absoluter Bremsklotz beim Vermögensaufbau.
Vom Verständnis zum Automatismus
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass ich inzwischen automatisch weniger Konsumausgaben tätige. Ich setze mir jeden Monat ein Budget für Ausgaben, die mir langfristig nichts bringen müssen. Dadurch kann ich dieses Geld guten Gewissens ausgeben ohne meine langfristigen Ziele aus den Augen zu verlieren. Mir ist genauso bewusst, dass ich nur Vermögen schaffen kann, wenn ich in fortlaufend in Vermögenswerte investiere. Somit bin ich stets darauf bedacht einen größtmöglichen Teil meines Einkommens produktiv anzulegen und mein Vermögen somit monatlich zu steigern. Insbesondere Erträge aus meinen Geldanlagen verwende ich vollständig für weitere Investitionen. Eine neue Investition ist mir wichtiger, als ein weiteres Essen im Restaurant oder ein weiteres Kleidungsstück, was ich nicht anziehe. Dabei bin ich exakt genau so glücklich wie vorher, wenn nicht sogar glücklicher.
Zu meinem Erkenntnisgewinn haben insbesondere die Bücher von Robert Kiyosaki, Gerald Hörhan und Bodo Schäfer beigetragen. In allen Büchern wird anschaulich auf das Grundkonzept des Vermögensaufbaus eingegangen. Auch die größten Fehler im Umgang mit Geld werden klar benannt, so dass man sie nicht selber machen muss. Es würde mich freuen, wenn ihr bei Interesse an einem der Bücher meine nachfolgenden Links für den Kauf verwendet. Dadurch erhalte ich eine kleine Umsatzbeteiligung, die mir hilf diesen Blog weiter auszubauen.
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Hallo,
ich finde den Artikel sehr gelungen! Viele Leute verwechseln leider häufig Vermögenswerte mit Verbindlichkeiten..Eigenheim, Auto etc.. alles Verbindlichkeiten, die leider oft als Vermögen angesehen werden aber am Ende nur Geld aus der Tasche ziehen..
Sehr guter Artikel!
Philipp